Drüsiger Götterbaum
Ailanthus altissima
Details
Höchstalter | ca 60 Jahre |
Maximalhöhe | ca 30 m |
∅ der Krone | ca 10-15 m |
Wachstum | ca 25-50 cm/Jahr |
Verw. Arten | ca 3-10 |
Frosthärte | ca -24°C |
CO2-Speicher* | ca 36,96 t CO2 |
Anzahl im Park / t CO2-Speicher pro Baum
Inhalt vorlesen lassen:
Wussten Sie schon?
Untersuchungen in Berlin haben gezeigt, dass der Götterbaum sich hier so wohl fühlt, dass er größere Blätter als bislang in der Literatur beschrieben ausbilden kann. So wurde hier in Berlin das größte bekannte Götterbaum-Blatt mit einer Länge von 1,67 m und einer Fläche von 306 cm2 gefunden.
Welche Bedeutung hat der Götterbaum für den Lietzensee-Park?
Fossilfunde aus Ölschiefern der Grube Messel zeigen, dass die Art im Tertiär (65 – 2 mya) einst in Deutschland heimisch war. Heute erstreckt sich sein natürliches Verbreitungsgebiet über weite Teile Chinas, wo die Art in Laubwäldern wächst. Darüber hinaus hat sich der Götterbaum mittlerweile auf allen Kontinenten, außer der Antarktis, verbreitet, wo er vorzugsweise in Gebieten mit langer und warmer Vegetationsperiode und regelmäßigem Frost wächst. Sein weites Vorkommen ist auf die weltweite, durch Menschen versursachte, Verbreitung seiner Samen in den letzten 250 Jahren zurückzuführen. 1740 wurden seine Samen von dem französischen Missionar Pierre d’Incarville von China nach Paris geschickt und schon 1780 wurde er in Potsdam als Zierbaum kultiviert. In den letzten 200 Jahren wurde der Götterbaum wegen seiner Toleranz gegenüber dem städtischen Klima und Pflanzenfressern als Promenaden-Baum beliebt und wurde zur Bodenbefestigung an Hängen, Dünen und Straßenrändern gepflanzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde seine rasche Verbreitung durch die Verfügbarkeit konkurrenzarmer Wuchsorte auf den Trümmerschuttflächen, stadtklimatische Effekte und die allmähliche Erwärmung, möglich.
Ist der Götterbaum invasiv?
Da er gebietsfremd ist und sich rasch ausbreitet, wird er vom Bundesamt für Naturschutz in Deutschland als invasiv eingestuft. Im urbanen Berlin wird er jedoch, abgesehen von der aufwendigen Grünpflege, für seine Ökosystemleistungen und Ansehnlichkeit geschätzt.
Hauptsächlich im wärmeren Südeuropa verändert er Lebensräume wie Halbtrockenrasen und Flussbetten.
Wofür kann er genutzt werden?
In der chinesischen Volksmedizin wurden seine Pflanzenteile gegen Würmer und Parasiten eingesetzt und die Pflanze gilt als krampflösend und betäubend. Aktuelle Studien zeigen, dass der chemische Stoff Quassinoid gegen Malaria, HIV und den Epstein-Barr-Virus eingesetzt werden kann.