Erle – Schwarzerle
Alnus glutinosa
Details
Höchstalter | ca 120 Jahre |
Maximalhöhe | ca 30 m |
∅ der Krone | ca 8-12 m |
Wachstum | ca 25-100 cm/Jahr |
Verw. Arten | ca 41 |
Frosthärte | ca -28°C |
CO2-Speicher* | ca 24,31 t CO2 |
Anzahl im Park / CO2-Speicher pro Baum
Inhalt vorlesen lassen:
Die bekannte Ballade “Der Erlkönig” hat eigentlich nichts mit der Baumart zu tun. Es handelt sich um eine fehlerhafte Übersetzung des dänischen Wortes „ellerkonge“, was Elfenkönig bedeutet.
In Deutschland sind drei Arten der Erle heimisch: neben der Schwarzerle mit dem größten Bestand sind dies die Grauerle und die Grünerle.
Wussten Sie schon?
Die Erlen bilden in den oberen Bodenbereichen Wurzelknöllchen, die das symbiotisch mit ihr lebende Bakterium Frankia alni beherbergen. Dieses bindet den Stickstoff aus der Luft und macht ihn für die Pflanze verfügbar. Am Ende der Vegetationsperiode wird der Stickstoff in den Blättern nicht in Stamm und Wurzeln zurückgezogen, sondern gelangt mit dem fallenden Laub wieder in den Boden und erhöht dessen Stickstoffgehalt.
Welche Bedeutung hat die Schwarzerle als Parkbaum?
Die Schwarzerle ist in ganz Europa heimisch und nur im Norden Skandinaviens und auf Island nicht zu finden.
Die Schwarzerle hat aufgrund ihrer großen Toleranz gegenüber Nässe einen Standortvorteil und bewächst daher oft Ufer oder Auenlandschaften. Sie besitzt große Korkporen an der Stammbasis für den Luftaustausch und stirbt daher erst bei anhaltender Überschwemmung der Stammbasis ab.
Wegen ihrer tiefreichenden Wurzeln wird die Schwarzerle zur Verhinderung von Wassererosion und Befestigung von Bach- und Flussufern gepflanzt.
Wofür kann die Schwarzerle genutzt werden?
Die Erle zählt zu den traditionellen Färbebäumen. Aus den Blüten wurden grüne und aus den Zweigen braune Farbstoffe gewonnen. Die aus der Borke und Eisenteilen gewonnene Substanz wurde zum Schwarzfärben von Leder verwendet.
Außerdem kann sie als Heilmittel verwendet werden. Aus der Rinde werden Tees und Lösungen hergestellt, wobei die äußerliche Anwendung bei Haut- und Schleimhauterkrankungen im Vordergrund steht. Außerdem hilft der Tee bei Mundaphten und Zahnfleischbluten.
Ihre jungen Blätter kann man frisch in Speisen verwenden oder getrocknet in Kräutersalz oder Gewürzmischungen.
Auch das Erlenholz wird vielseitig genutzt. Dabei wird am häufigsten Holz der Schwarzerle verwendet, das am hochwertigsten ist. Unter anderem nutzt man es zum Möbelbau und zur Herstellung von Instrumenten.
Im Lietzenseepark finden Sie auch Grauerlen, die sich auf den ersten Blick kaum von den Schwarzerlen unterscheiden.
Grauerle/Weißerle – Alnus incana
Ihren Namen hat die Grau- oder Weißerle vermutlich wegen ihres glatten grau schimmernden Stammes und den grau-filzig behaarten Blattunterseiten.
Im Gegensatz zur Schwarzerle kommt die Grauerle mit dauernassen Standorten nicht zurecht. Sie bevorzugt dennoch feuchte und nährstoffreiche Böden und kann auch mit gelegentlichen Überschwemmungen umgehen.
Sie ist robust und windresistent und wird häufig als Park- oder Straßenbaum gepflanzt. Außerdem kann sie zur Befestigung an Ufern oder Böschungen genutzt werden.
Sie kann als Pionierpflanze, d.h. als erste an einem Ort, zum Beispiel an den kiesigen, shotterigen Ufern von rasch fließenden Gebirgsflüssen vorkommen und ist an solche extremen Standorte sehr gut angepasst. Freistehend wächst sie auch häufig mehrstämmig oder strauchartig.
Grünerle/Alpenerle – Alnus alnobetula
Die Grünerle wächst im Gegensatz zu Schwarz- und Grauerle als Strauch und ist die einzige Erlenart in Europa mit dieser Wuchsform. Sie wird auch Alpenerle genannt, da sie in den Alpen oft ganze Bergflanken besiedelt und bis weit über die Baumgrenze hinaus zu finden ist.
Auch sie ist eine Pionierart und wächst zum Beispiel auf, nach Hangrutschungen entstandenem, Rohboden. Außerdem kann sie Hänge mit Rutschgefahr sichern. In Gebirgsregionen, in denen viel Schnee fällt und Lawinen drohen ist sie ebenfalls nützlich da sie die Schneemassen abfängt und stabilisiert. Die biegsamen Äste brechen unter der Last nur selten und richten sich im Frühjahr einfach wieder auf.
Im Lietzenseepark sind nach unserem Wissen keine Grünerlen zu finden.
Wie lassen sich Schwarz-Erle und Grau-Erle unterscheiden ?
Schwarz-Erle und Grau-Erle sehen sich sehr ähnlich, es gibt jedoch einige einfache und eindeutige Unterscheidungsmerkmale. Das wohl einfachste ist die Form der Blätter. Die Blätter der Schwarz-Erle sind rundlicher geformt als die der Grau-Erle und die Blattspitze ist gestutzt oder leicht eingeschnitten. Die Blattspitze bei der Grau-Erle ist spitz zulaufend und die Blätter haben eine länglichere Eiform. Die Blattunterseiten sind grau-filzig behaart.
Die Blätter der Schwarz-Erle sind anfänglich, also noch jung, an der Oberseite klebrig, während die Blätter der Grau-Erle niemals kleben.
Unterschiede der Blüten und Blütezeit
Die Grau-Erle blüht meist ungefähr drei Wochen vor der Schwarz-Erle. Die typische Blütezeit ist von Februar bis April. Erlen haben männliche Blüten, die Kätzchen, und weibliche Blüten, die Zäpfchen. Die Kätzchen der Grau-Erle können etwas länger sein als die der Schwarz-Erle. Außerdem haben die Zäpfchen der Grau-Erle kurze Stiele, die Zäpfchen der Schwarz-Erle hingegen lange.
Unterschiede der Früchte
Die Früchte, oder Zapfen, der Grau-Erle haben kurze Stiele oder sitzen am Zweig auf. Die geflügelten Samen fallen während Herbst, Winter und Frühling aus den Zapfen.
Die Zapfen der Schwarz-Erle sind langgestielt und etwas größer als die der Grau-Erle. Die Flügel der Samen sind ebenfalls größer als bei der Grau-Erle.
Unterschiede der Rinde
Die Rinde der Grau-Erle ist glatt und weiß-grau, während die Rinde der Schwarz-Erle rau und dunkel bis schwarz ist.